Der Herbstmeister staunt selbst

Die ersten 13 Spieltage in der Fußball-Regionalklasse-Saison 2011/2012 sind nunmehr absolviert. Die Hinserie im Überblick. Nicht für alle vierzehn Mannschaften stehen die Zielsetzungen und das bisher Erreichte im Einklang.

Nordthüringen. Die Hinserie in Staffel 5 der Fußball-Regionalklasse ist Geschichte. 13 Spieltage sind vorbei, Grund genug, einen Blick auf die Tabelle zu werfen. Eintracht Sondershausen II hat die Nase vorn, punktgleich mit 28 Zählern überwintert Bad Frankenhausen auf dem zweiten Platz. Die Kellerkinder heißen SV Kleinfurra mit acht Punkten und TSV 03 Urbach mit gerade einmal sechs Zählern und erst einem Sieg auf der Haben-Seite.

Die Sondershäuser stehen, selbst aus eigener Sicht, etwas überraschend auf dem Sonnenplatz der Staffel, tun dies aber alles andere als unverdient. Auf den letzten Drücker sicherte sich Eintrachts Landesliga-Reserve mit einem 2:1-Sieg gegen Görsbach den Platz ganz vorn. Ebenso überraschend ist sicherlich auch der zweite Platz der Bad Frankenhäuser. In der vergangenen Saison wurde der Klassenerhalt erst am vorletzten Spieltag gesichert, diesmal wird ganz oben mitgemischt und sogar den Titelaspiranten Nummer eins, die Reserve vom FSV Wacker 90 Nordhausen, haben die Kurstädter noch hinter sich gelassen.

Wackers Team von Trainer Uwe Etzrodt war komplett zusammen geblieben, was sicherlich ein Grundstein des bisherigen Erfolgs ist. Der Start verlief mit drei gewonnenen Spielen verheißungsvoll. Danach gab es im Duell der beiden großen Favoriten gegen Sondershausen die erste Niederlage. Am siebenten Spieltag holte sich Wacker die Tabellenführung zurück. Im Moment fehlen zwei Zähler bis zur Spitze.

Auf Platz drei geht es nun für Wacker in die Winterpause. Auf Platz vier steht die Tormaschine der Staffel. 52 Mal haben die Blau-Weißen Greußener ihren Gegnern schon den Ball ins Netz gedroschen. Allerdings kassierte Greußen auch schon mehr Gegentore als zum Beispiel Kleinfurra als Vorletzter. Trotzdem machen sich die Greußener noch Hoffnungen auf den Aufstieg, stehen sie doch punktgleich mit den Nordhäusern auf Platz vier.

Es folgt der VfB Werther, bei dem man sicherlich mit der Hinrunde zufrieden sein dürfte. Die Mannschaft von Trainer Silvio Böhm konnte die gute Leistung der Vorsaison wiederholen und belegt auch diesmal den fünften Tabellenplatz. Eine bessere Platzierung hat der VfB bei seinen Heimspielen vergeben. Die sonst so gefürchtete Heimstärke kam diesmal nicht wie gewohnt zum Tragen. Zehn Punkte haben die Gäste aus Werther entführt. Auswärts war die Truppe mit 12 Zählern erfolgreicher als zu Hause.

Der SV Rot-Weiß Kraja spielte bisher eine ähnlich gute erste Halbserie wie in der Vorsaison. Das Team hat 23 Punkte auf dem Konto und belegt den sechsten Tabellenplatz. Bei mehr Konstanz hätten es noch einige Zähler mehr sein können. Auf die Heimstärke konnte man sich wieder verlassen; es wurde nur einmal verloren. Aber auch die Auswärtsbilanz ist ausgeglichen und kann sich sehen lassen (3/1/3).

Auf Platz sieben der Tabelle steht derzeit die Mannschaft von Martin Kinast, der VfB Artern. Es war eine durchwachsene Hinrunde, allerdings fehlen bis Platz drei nur drei Zähler. Die zweite Tabellenhälfte wird vom SV Bielen angeführt. Neun Punkte Rückstand zur Spitze sind vor allem der verpatzten Startphase der Saison geschuldet. Am sechsten Spieltag war der SV mit nur drei Punkten sogar Tabellenletzter. Danach wurde richtig Gas gegeben und durchgestartet. In den restlichen sieben Spielen holte man noch starke 16 Zähler.

Das Saubermann-Image der fairsten Mannschaft reichte bei Oldisleben für Platz neun. Bei sieben Punkten Abstand zu einem Abstiegsplatz ist man beim VfB aber allemal mit dem bisher Erreichten zufrieden. Anders sieht es dagegen in Görsbach aus. Die Mannschaft enttäuschte, blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und ist nur Zehnter. Für Trainer Sven Kreidemeier mit seiner Truppe eine völlig neue Situation, mit der man erstmal fertig werden muss. Eine lange Verletztenliste hat das Team immer wieder zurückgeworfen.

Der Aufsteiger aus der Kyffhäuserliga, Kalbsrieth, steht auf Platz elf, hat drei Punkte Abstand zum Abstiegsplatz und steht damit besser da, als manch einer erwartet hätte. Mit Blick auf das Ziel Klassenerhalt, ist der KSV im grünen Bereich. Für Großfurra ist gewissermaßen alles wie gehabt. Im letzten Jahr wurde gegen den Abstieg gekämpft, woran sich auch in dieser Saison nichts zu ändern scheint. Der BSV steht auf Platz zwölf und steckt eigentlich schon seit Saisonbeginn mitten im Abstiegskampf. Nur fünf Kilometer entfernt sieht es beim Aufsteiger aus der Nordhäuser Kreisliga nicht viel besser aus.

Kleinfurra backt noch kleinere Brötchen als die „Großen“, hat acht Punkte und steht auf einem Abstiegsplatz. Das Schlusslicht der Tabelle aber heißt TSV 03 Urbach. Es wurde eine völlig verkorkste Halbserie hingelegt, Personalsorgen und die lange Sperre von Torsten Grunig sind Gründe für die bisherige Misere. Sechs Zähler sind zu wenig und die Kindervater-Elf muss sich steigern, möchte sie in der Rückrunde die Rote Laterne noch abgeben. (Lars Koch, Kurt Trost)

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 08.12.2011