BSV verdienter Derbysieger

BSV Germania Großfurra – SV Kleinfurra 1:0 (0:0)

Kleinfurra: 1 C. Neiße – 11 D. Hoffmann – 3 F. Harnack, 5 C. Freyer, 13 S. Dreise (60./ 15 J. Knödel), 4 M. Liebram – 6 R. Magdans, 7 K. Püschner, 14 S. Hecker, 12 S. Genzel – 10 A. Wiegel (70./ 9 C. Preußat)

Großfurra: 1 M. Wernicke – 2 P. Spannaus, 3 N. Lehne, 6 M. Gurowietz, 7 D. Schreiner, 8 P. Daniel, 9 C. Süssemilch (67./ 13 C. Straube), 10 F. Wetzel (89./ 16 M. Meissner), 11 S.Ludwig, 15 M. Eisenkrätzer, 17 M. Enger

Tor: 1:0 Straube (70.)

Viel Brisanz – Wenig Glanz

Zum ersten Mal trafen am Wochenende in der Fußball-Regionalklasse im mit Spannung erwarteten „Überderby“ der Region Großfurra und Kleinfurra aufeinander. Noch nie waren sich die beiden Teams in einem Punktspiel begegnet, einen klaren Favoriten gab es nicht.

Klar war dafür, dass es für beide Teams vor allen Dingen um die Punkte gehen würde. Eine kämpferische Partie hatten die Beteiligten vorausgesagt. Großer Fußball-Zauber war somit nicht zu erwarten und auch Fehlanzeige in der Partie des Tabellenletzten gegen die Gäste, die als Zwölfter anreisten. Auf der Karte trennen die beiden Orte nur fünf Kilometer, in der Tabelle waren es gar nur zwei Punkte.

Chancen gab es dafür schon früh im Spiel. Die erste Möglichkeit hatten die Gastgeber durch Patrick Daniel in der fünften Minute, die nächste Chance hatte wenig später Markus Eisenkrätzer (7.), beide konnten jedoch nichts aus ihren Möglichkeiten machen. Die Gäste kamen erst nach einer Viertelstunde zum ersten Mal gefährlich vor das Tor der Platzherren. Von mehr als einem Schussversuch konnte jedoch nicht die Rede sein.

Auf der anderen Seite war es ein Großfurraer, dessen Schuss verpuffte. Im direkten Gegenzug verspielte Ramon Magdans eine Gelegenheit. Christian Süßemilch setzte in der 25. Sven Ludwig ein, der versuchte jedoch, zu überhastet zu vollenden: wieder kein Tor. Beide Mannschaften neutralisierten sich im weiteren Spielverlauf weitestgehend im Mittelfeld, weder der Großfurraer Sturm noch der von den Gästen war wirklich gefährlich. So ging es mit einem wenig sehenswerten 0:0 in die Pause, und auch nach dem Wiederanpfiff war vom erwarteten Derby-Flair nicht viel zu spüren.

Gut 220 Zuschauer hatten sich eingefunden, an sich nicht wenig, für die mit Spannung erwartete Partie, letztlich aber doch etwas enttäuschend. Wieder waren es die Gastgeber, die als Erstes eine Chance hatten. Aus linker Position hatte Daniel Schreiner aus 20 Metern Entfernung abgezogen, im Tor der Gäste reagierte Christopher Neiße aber stark. Für das alles entscheidende Tor des Tages sorgte wenig später auf Seiten von Großfurra Christian Straube. Der war gerade erst eingewechselt worden und sofort im Vorwärtsgang. Mit seiner ersten Ballberührung machte er in der 67. das viel umjubelte 1:0 für Großfurra aus dem Gedränge vor dem Gästetor.

Trainer Maik Gurowitz, der wegen Personalnot seiner Mannschaft selbst auf dem Platz stand, dürfte mit der Wechsel-Entscheidung seines Vertreters Sven Köthe durchaus einverstanden gewesen sein. Kleinfurra drängte nun auf den Ausgleich und hatte dazu in der 81. die vielleicht größte Möglichkeit, konnte diese aber einmal mehr nicht nutzen.

In den letzten Minuten spielte nur noch Kleinfurra, die Gastgeber verteidigten nun mit Mann und Maus. Wirklich Verwertbares kam beim Anrennen auf den Kasten von Martin Wernicke aber nicht mehr heraus. „Es war sicherlich nicht das große oder sehenswerte Derby. Bei der Situation beider Mannschaften war das wohl auch nicht zu erwarten. Hier gab es heute keinen Schönheitspreis zu gewinnen, es ging nur um die Punkte“, brachte es Großfurras Vereinschef Peter Köthe nach dem Spiel auf den Punkt.

Ähnlich sah es auch Hans-Ulrich Spannaus, Vereinspräsident der Kleinfurraer. „Der Kampf war da, spielerisch war es nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Wir stehen nun auf dem vorletzten Platz, im letzten Heimspiel vor der Pause müssen gegen Werther unbedingt zwei Punkte her. Aber das wird alles andere als einfach.“ Ärgerlich aus seiner Sicht: „Im Pokal sind wir immer gut, in der Liga nicht. Umgekehrt wäre es mir wesentlich lieber.“ Auch nach dem Derby sind Groß- und Kleinfurra auf der Karte noch fünf Kilometer voneinander entfernt. In der Liga trennt sie nur noch ein Punkt, allerdings steht Großfurra erstmal nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. (Lars Koch)

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 21.11.2011